19.Mai
2018
Drei Wochen ist er nun her, mein Besuch im
Donbass, in Donezk.
DNR - Donezker Volksrepublik. Und drei
Wochen habe ich gegrübelt, wie ich
meine Erlebnisse erfasst bekomme.
Denn ich passe in keine Schublade. Seit
Beginn der Kriegshandlungen im
Frühjahr 2014 ist mein Herz im
Donbass, dem europäischen Gaza-Streifen.
Meine
schwierige Position
war mir von
vornherein klar bewusst. Und mir wurde
auch zuvor von verschiedenen
Deutsch-Russen und Russland-Deutschen
gesagt, es wäre besser, wenn ich
meine sehr spezielle Meinung gerade dort
für mich behalten würde!
Nun war ich also da, in Donezk. Seit
über vier Jahren war mein Herz mit diesen
Menschen verbunden. Mein ausgeprägtes
Gerechtigkeitsempfinden, das jedem
echten, denkenden Deutschen zueigen
sein sollte, hatte klar ausgemacht,
wo es hingehörte.
Nur ist das nicht ganz so einfach. Um so
intensiver ich die jüngere deutsche
Geschichte studierte, wurde mir klar, dass
man auch für die Westukraine ein gewisses
Verständnis
haben muss in Bezug auf die Erfahrungen in
der Vergangenheit mit Russland, mit der
UdSSR
(dass der Konflikt 2013
von USA/Israel gestartet wurde, sei hier
nur am Rande erwähnt).
Dieses Verständnis endete spätestens mit
dem 2.Mai 2014, Odessa.
Eigentlich schon vorher.
Der Maidan in Kiew.
Und dann Pogrom von Korsun.
Video hier
und hier.
Da
ist die eine Seite - "Kiew"-
verantwortlich für den Völkermord im Donbass. Und
deren Anhänger verwenden nur zu gerne
mißbräuchlich frühere deutsche Symbole,
obwohl wir Deutsche weder damals noch
heute etwas mit ihren Massakern zu tun
haben bzw. hatten.
Auch die andere Seite, im weitesten
Sinne Russland,
bringt
uns Deutsche um unsere wahre
Geschichte und Ehre.
Alles in Russland steht unter dem
Roten Stern (trotz Genozid gegen das
eigene Volk), die Deutschen
1945 "befreit".
Die Menschen können nichts dafür, man hat
es ihnen so erzählt. Wie man auch
den BRD-Deutschen eine Geschichte
erzählt.
Die gegensätzlichen Ideologien beider
Kontrahenten sind NICHT meine. Aus
humanistischen und moralischen Gründen
schlägt mein Herz aber für den Donbass,
auch wenn das sicher einen Spagat
darstellt...
Leider basiert die
russische Staatsräson, der Zusammenhalt des
ganzen Landes, auf dem 9.Mai und allem was
damit verbunden oder auch erfunden ist.
Es fände sich sicherlich auch ein ehrlicherer
Anlass, um eine patriotische Party zu
feiern!
Als Deutscher würde ich mir von Russland einen
anderen Umgang mit der deutschrussischen
Geschichte wünschen, so wie es schon einmal war,
als die russischen Archive in den 1990er
Jahren geöffnet wurden.
Der Fairness halber muss aber gesagt werden,
dass der russische Präsident Putin den
Deutschen lange genug die Hand hingehalten hat;
aber die Mehrheit der Deutschen sind
einfach bereits zu gehirngewaschen
und zeigen kein Interesse.
Zurück nach
Donezk.
Ich
hatte Gelegenheit, über mehrere
Stunden Alexander Wladimirowitsch
Zakharchenko persönlich kennen zu
lernen.
Rein aus meinem intuitiven Empfinden
heraus war mir
dieser charismatische Führer
schon vorher sehr sympathisch, und der
persönliche Eindruck bestätigte mich.
Ich sah einen Chef der Donezker
Volksrepublik, der sehr viel Last auf
seinen Schultern trägt.
In seinen Augen erblickte
ich tiefen, unendlichen Schmerz.
Mir war klar, dass es Entscheidungen
in seinem Leben gab, die
er gegen seine Überzeugung
mitzutragen hatte.
Er erzählte ein wenig über das, was er
erlebt und gesehen hatte, und da
ich einiges in den alternativen Medien
mitverfolgt hatte, wusste ich
wovon er sprach.
Alexander
Zakharchenko erzählte
uns auch von seinen Ahnen, seiner
Familie.
Mir wurde in diesem
Moment bewusst, wie sehr er mit
Deutschland verbunden ist.
Mehrfach wies er uns deutsche
Besucher darauf hin, dass es sich
bei der heutigen BRD
nicht um das wahre, das echte
Deutschland handelt.
Ich bekam dort
durch das Gespräch mit dem Chef der DNR,
aber auch zuvor beim Gespräch mit dem
"Präsidenten"-berater die tiefe Erkenntnis,
dass sich die DNR in einer äusserst
schwierigen Situation befindet.
Die DNR hält sich trotz ständigem Bruchs Kiews
an die Minsker Vereinbarungen, weil
Russland das fordert (MINSK 2 wird
von Russland, Frankreich und der BRD
garantiert; de fakto aber nur von
Russland).
Würde man angemessen zurückschiessen bzw die
Überfälle militärisch unterbinden, wird
Russland die Unterstützung einstellen.
Der Großteil der Donezker Bevölkerung
mißbilligt dieses Verhalten der eigenen
Regierung, sich nicht angemessen zu wehren.
Es gibt täglich zivile Opfer. Die
Verteidigung wird nahezu ausschließlich
aus der eigenen Bevölkerung gestellt, es
gibt aber auch einige internationale
Helfer.
Derzeit ist Russland noch durch die
Verursacher dieses Krieges wirtschaftlich erpressbar
und sitzt das Problem und die Opfer der
Volksrepubliken aus.
Eine Lösung sieht man in der Bevölkerung
Deutschlands; leider verkennt
man, dass alle deutschen Mainstream-Medien wie
z.B. ARD & ZDF von jenen
gesteuert werden, die auch den Krieg
inszeniert haben.
Auf eine deutsche Öffentlichkeit braucht man
also nicht zu hoffen.
Auf der einen Seite ist die DNR recht
autonom, Wirtschaft und Industrie
funktionieren und man hat auch
beachtlichen Export, nicht nur nach
Russland.
Auf der anderen Seite hängt man am Tropf von
Russland.
Russland steuert die
Tropfgeschwindigkeit, steuert exakt das
Überleben.
Die Menschen in der DNR (und LNR - Lugansker
Volksrepublik) scheinen Russland als Puffer
zu dienen, zwischen dem eigenen Land und
den Mächten, die hinter den Machthabern
in Kiew stehen.
Die Grenzkontrolle
von Russland zur DNR ist unerwartet genau.
Also sicher ganz anders, wie man es
vermuten könnte. Sie ist genauer als z.B.
von der EU
nach Russland. LKWs auch mit
Hilfsgütern stehen hier an der Grenze zur
DNR tagelang.
Wäre es gewollt, würde man
den Grenzübergang entsprechend
ausbauen und eine schnelle Abwicklung mit
mehr Personal gewährleisten, um den
Menschen im Donbass besser zu helfen. Was
möglich ist, zeigt die
neue Krimbrücke oder der
Flughafenneubau auf der Krim in wirklich
kürzester Zeit.
Aber wie schon gesagt, das scheint
(noch) nicht gewollt zu sein. Geopolitik.
Sollte Kiew losschlagen,
der langerwartete letzte Krieg, wird
Russland für den Donbass sicher
alles aufbieten, was nötig ist. Bis dahin
haben die beiden Volksrepubliken,
DNR und LNR, auch die andere Wange
hinzuhalten...
Wenn es aus Russland diesbezüglich Propaganda gibt
- RTdeutsch, Sputnik etc,
so bekommen wir auch in unseren bundesdeutschen Medien
fast ausschließlich Lügen
serviert über den Konflikt in der
(Ex-)Ukraine.
Zuerst stand
ein Besuch in Gorlowka auf dem Programm.
Nach einem kurzen Kennenlernen in der
Gemeindeverwaltung fuhren wir, vorbei an
Kontrollpunkten in das Dorf Saizewo,
Kontaktlinie zu den ukrainischen Truppen.
Dort gibt es jede Nacht Angriffe
seitens der Kiewer Regierungstruppen
und Söldner, viele Menschen müssen in
den Kellern schlafen.
Die Gegenseite stellt es in ihrer
Darstellung genau anders hin.
Aber eine sich abspaltene Region hat
nach normalem, vernünftigem Verständnis nur
ein Ziel:
Ruhe und Ordnung zu bekommen und eben
nicht Zivilisten zu terrorisieren!
Wer wirklich will, kann ganz einfach
überprüfen, wer hier Angreifer
ist und wer nicht. Theoretisch
gibt es dafür dort die OSZE. Leider nur
theoretisch!
Es gab Gelegenheit,
mit Anwohnern, Opfern des täglichen bzw
nächtlichen Beschuss zu sprechen. Die
Menschen sind verständlicher Weise sehr
aufgebracht; es war sehr emotional.
Alles was sie wollen ist, dass der Beschuss
aufhört und man in Deutschland die Wahrheit
erfährt.
Mir ist nur zu
klar, dass es in der BRD leider kaum jemanden
interessiert.
Umgekehrt wäre es sicher genauso.
NUR: Die BRD ist für den Beschuss
als Unterstützer Kiews mitverantwortlich.
(siehe auch hier)
Und alleine schon deshalb haben Deutsche
eine moralische Verpflichtung!
Überall gibt es
zerschossene, abgebrannte Häuser. Manche haben
neue Dächer bekommen und wurden wieder
instandgesetzt. Neben zerstörten Häusern gibt es
blühende Blumenbeete,
akurat von ihren Besitzern gepflegt.
Weiter ging es mit
dem Besuch einer Schule. Es sind zwei Schulen
zusammengefasst. Eine vom Westen
zerschossene Schule, die zu nah an der
Kontaktlinie liegt, wurde nicht wieder
aufgebaut; die Schüler hier mit integriert.
Dort hat man als Besucher schon schwer mit
Tränen in den Augen zu kämpfen, führt man
sich vor Augen, was diese Kinder durchgemacht
haben, den einen oder anderen Freund auch
verloren.
Die Kinder gehen mit der Situation um;
niemand zuckt zusammen, wenn in der Ferne
ein Geschoss zu hören ist...
Auf dem Rückweg
nach Donezk haben wir noch zwei Waisenhäuser
besucht.
Kinder die im Krieg ihre Eltern verloren
haben. Auch hier wurden wir herzlichst
aufgenommen.
So wie auch zuvor
in der Schule ist das emotional schwer zu
bewältigen.
Man braucht nicht viel Fantasie, um das
Leid, den Verlust zu sehen, den diese
Kindern erleben mussten.
In Donezk gibt es ein Denkmal in einem Park -Allee der Engel-, wo die unzähligen Kinder dieses Krieges namentlich verewigt sind. Die Gedenktafel steht an der Stelle, wo eine Mutter mit ihren Kindern bei einem Angriff ums Leben kam. Heute ist der Park wieder wunderschön, alles blüht, ist grün, gepflegt. So wie überhaupt alles in Donezk gepflegt, ordentlich und sauber ist, wie wir in der BRD nur davon träumen können.
.Der Himmel ist blau, die Sonne scheint. Es gibt keine Chemtrails, keine Vergiftung des eigenen Volks. Manch ein BRD-Bewohner würde sich hier ungläubig die Augen reiben, wie ein Himmel aussehen kann.
Alles in Donezk funktioniert; die Stadt lebt! Neben alten Straßenbahnen und Marschrutkas (abgeleitet vom deutschen Wort "Marschroute") fahren auch modernste Busse, um den öffentlichen Nahverkehr zu gewährleisten. Menschen auf den Strassen leben normal ihr Leben, trotz Kriegsgebiet. Kommt man etwas nördlicher, Richtung Flughafen, nehmen die zerschossenen Häuser wieder zu.
Die Siedlung direkt am Flughafen ist nun nahezu unbewohnt, alles ist zerstört, wie auch der Flughafen, der kurz vor der Beginn des Krieges erst fertiggestellt wurde und einer der modernsten Europas war.
In der Nähe gibt es Gedenktafeln, wo den Opfern dieses Stadtteils gedacht wird.
Während ich jetzt, mit etwas Verspätung, all dieses schreibe, hat es seitens der Ukraine täglich Übergriffe gegeben. Die Region steht unter einer enormen Spannung, die WM in Russland steht vor der Tür.
Nachtrag Saizewo Beschuss 25.05.2018
06.Juni 2018 TV-Interview DNR-Chef Zakharchenko
08.Juni 2018 Ministerpräsident Alexander Zakharchenko antwortet auf Fragen eines Korrespondenten von „Russland Heute“, Ria Nowosti
Frage: Die
Verschärfung, die es vor kurzem gab, kann
sie ein Wegbereiter einer Angriffskampagne
sein?
– Wegbereiter ist zu
klangvoll. Sie bereiten sich schon lange
darauf vor und ich denke, dass sie groß
angelegte Provokationen mit Beginn der
Fußballweltmeisterschaft planen. Sie wissen
sehr gut, dass sie die Russische Föderation
im Fall einer Verschärfung hier in eine sehr
ungünstige Position bringen. Und die
Verschärfung, die bei Gorlowka und im Gebiet
von Awdejewka erfolgt ist, ist wohl damit
verbunden, dass die Brigaden, die eine
Ausbildung mit NATO-Instrukteuren
durchlaufen haben und gemeinsam mit ihnen an
der Frontlinie eingetroffen sind, gezeigt
haben, zu was sie fähig sind. Die Amerikaner
haben sich angesehen, wie sie ausgebildet
sind. Ich bin überzeugt, dass die Amerikaner
jetzt große Kopfschmerzen haben – sie haben
sie nicht gut ausgebildet. Dies war eine
Kontrolle und eine Erprobung des
Koordinations- und Kommunikationssystems.
Frage: Das heißt es gab ein Training?
– Ich denke, die Verschärfung bei Gorlowka
ist eine Prüfung, bei der die ukrainischen
Streitkräfte durchgefallen sind.
Frage: Eine weitere Frage, zur Kontaktlinie.
Wir alle wissen von der Änderung des Formats
der Operation der Truppen hier im Donbass.
Ständig wird davon gesprochen, dass
irgendwelche Rotationen von Technik
stattfinden. Ich möchte einen Schlussstrich
ziehen – wie hat sich die Situation an der
Kontaktlinie seit Anfang des Jahres
verändert? Ändert sich etwas? Zum Guten oder
zum Schlechten?
– Wenn dies zuvor mehr ein Krieg der
Gegenaufklärung und der Aufklärung war, so
haben jetzt Militärs die Zügel übernommen
und sie ausgehend von der Wissenschaft, die
sie gelernt haben, jetzt sind das
militärische Operationen. Das ist die
Heranziehung großer Kräfte und Mittel, das
Heranziehen von Armeeeinheiten. Die
Umbildung in eine Armeeoperation und keine
Gegenaufklärungs- oder Antiterroroperation.
Und deshalb ist das für den Erhalt des
Friedens schlecht. Der zweite negative
Faktor – dennoch geht der Kampf der
ukrainischen Spezialdienste um die Kontrolle
über diese Operation weiter. Der SBU wird
die Kontrolle kaum ohne einen Kampf abgeben.
Die Militärs versuchen zu zeigen, dass sie,
weil sie nun die Leitung haben, gewisse
Erfolge begonnen haben. Deshalb werden sie
auf Kampf aus sein. Und die SBU`ler werden
auf Kampf aus sein, um zu zeigen, dass das
Format vergeblich geändert wurde. Und das
dritte, was sich geändert hat, ich
wiederhole, das ist die Beteiligung
amerikanischer Instrukteure, die hier
Prüfungen bei denen, die sie ausgebildet
haben, abnehmen werden. Das ist auch
schlecht.
Frage: Kann man sagen, dass es von jener
Seite mehr massive Truppenoperationen gegen
die Kräfte der DVR gibt?
– Nein. Es ist nur klarer ersichtlich
geworden. Zuvor war es mehr verdeckt und
jetzt verstecken sie es nicht.
Frage: Und welche Maßnahmen ist die Führung
der Republik im Fall einer weiteren
Verschlechterung der Situation bereit zu
ergreifen?
– Wir können das sehr bald satt haben. Wir
können es satt haben, dass wir die Minsker
Vereinbarungen unterstützen. Wir können
sagen: „Leute, es reicht. Jetzt werden wir
nach unseren Regeln spielen“. Und unsere
Regeln haben wir schon in Ilowajsk, in
Debalzewo und in Uglegorsk gezeigt. Ich als
oberster Kommandeur haben bereits einen
Befehl zur Eröffnung des Feuers erteilt. Die
Armee kann alle Bürger der Donezker
Volksrepublik dadurch verteidigen, dass sie
die ukrainischen Streitkräfte zum Frieden
zwingt.
Frage: Und welche konkreten Entscheidungen
sind Sie bereit zu treffen, um das Niveau
der Spannung zu senken?
– All diese Entscheidungen sind bereits
getroffen, aber das Niveau der Spannung
hängt nicht von meinen Entscheidungen ab.
Wir bereiten uns jetzt nicht auf eine
Senkung des Niveaus der Spannung vor,
sondern auf eine Minimierung der Verluste,
die im Fall einer Verschärfung entstehen
können. Und das Niveau der Spannung hängt
davon ab, ob die transatlantischen Herren
„Fass“ sagen werden oder nicht. Ich denke,
dass die Mehrheit der ukrainischen Soldaten
auch nicht kämpfen will. Für sie ist das
kein Befreiungskrieg. Eine Verschärfung zu
beginnen oder nicht, ist nicht die
Entscheidung Poroschenkos. Es ist die
Entscheidung Trumps und vielleicht sogar
nicht nur Trumps.
Frage: Hat sich Ihre Position zum Thema
Stationierung eines UN-Friedenskontingents
im Donbass insbesondere auf dem Territorium
der DVR nicht geändert?
– Wenn es das Format sein wird, das Wladimir
Wladimirowitsch Putin genannt hat, so ändert
sich meine Positionen nicht – ich bin bereit
einen Vorschlag, die Sicherheit der
OSZE-Mission zu gewährleisten und
OSZE-Patrouillen, die von der UNO bewacht
werden, an der Abgrenzungslinie mit uns zu
stationieren, zu behandeln und in den
Volkssowjet einzubringen. Aber das heißt
nicht, dass wir unsere Truppen abziehen
werden, damit jene sich dort frei bewegen
können.
Ein zweites Moment. Soweit mir bekannt ist,
hat selbst die ukrainische Seite kein
Verständnis des Formats der Stationierung
von Friedenstruppen. Es gibt nur Gerüchte,
Streit und Vermutungen. Und das dritte
Moment. Gemäß der UN-Satzung wird eine
Mission nicht stationiert, wenn es keine
Zustimmung der beiden kämpfenden Seiten
gibt. Und an uns hat sich noch niemand mit
solchen Vorschlägen gewandt. Wenn solche
Anträge nicht eingehen und die Mission
selbständig stationiert wird, so werden wir
das als Besatzung, eine Interventionen der
internationalen Gemeinschaft auf dem
Territorium der DVR auffassen. Zum Erhalt
der Unabhängigkeit und um gegen die
Besatzung vorzugehen, wird eine Entscheidung
über die Vernichtung der Interventen
getroffen werden.
Frage: Und gibt es irgendwelche Alternativen
zu UN-Einheiten?
– Eine – sie nicht zu stationieren.
Frage: Und wer könnte anstelle der UNO die
Sicherheit der OSZE-Mission auf dem
Territorium der DVR gewährleisten?
– Schon das Wort „Sicherheit“ verwirrt mich.
Sie arbeiten hier nicht erst ein Jahr. In
all dieser Zeit gab es nur zwei Fälle, wo es
eine Gefahr gab. Als ein Fahrzeug auf eine
Mine geriet und als wir sie bei Nikischino
vor einem Beschuss gerettet haben, unter dem
Feuer des Gegners haben wir sie dort
herausgeholt. Und im übrigen fühlen sie sich
absolut sicher. Hier gibt es keine Gefahr
für die Sicherheit der OSZE. Unter diesem
Vorwand versuchen sie nur, 40.000 Mann
„Friedenstruppen“ hier zu stationieren.
Sagt Ihnen diese Zahl nichts? Das sind vier
vollwertige Divisionen. Das ist mehr als
unser 1. und 2. Armeekorps zusammengenommen.
Die UNO will sie stationieren, um jeden
Widerstand im Fall eines Angriffs der
Ukraine zu unterdrücken. Wir interpretieren
das so. Wir haben der OSZE vorgeschlagen –
nehmt Waffen in die Hand, Pistolen, und
verteidigt euch selbst. Aber selbst wenn man
es rein theoretisch sieht. Wenn ein
OSZE-Mitarbeiter einen Bewacher mit einem
Maschinengewehr haben wird und bei einer
Inspektion auf eine Mine gerät, so wird ihn
das Maschinengewehr nicht retten. Es ist
nicht nötig. Auf der anderen Seite – sie
sitzen hier im Café, gehen durch die Straße
und schon einige Jahre lang hat sie keiner
angegangen – eine Wache ist hier auch nicht
nötig. Und sie schlagen vor, 40.000 solcher
Bewacher zu stationieren – einen ganzen Zug
auf jeden OSZE-Mitarbeiter. Das ist
lächerlich auch nur zu hören.
Dieser Konflikt kann nicht durch die
Stationierung unbeteiligter Truppen gelöst
werden. Hier gehört jedes Stück Erde uns.
Und wir können nirgendwohin abziehen. Die
Abgrenzungslinie befindet sich am Flughafen.
Von uns fordert man eine Dreikilometer-Zone
zu gewährleisten. Ich soll meine Einheiten
in die Stadt abziehen? So etwas wird es nie
geben.
Und ich wiederhole, nach der UN-Satzung ist
die Zustimmung der zwei Konfliktseiten
notwendig. Die Ukraine auf der einen Seite
und die DVR, LVR auf der anderen. Weder an
mich noch, davon bin ich überzeugt, an
Leonid Iwanowitsch Pasetschnik, hat sich
jemand mit dem Vorschlag gewandt, eine
UN-Mission zur Bewachung der OSZE zu
stationieren. Deshalb ist alles, was jetzt
gesagt wird, auf der Ebene von Gerüchten.
In jedem Fall werden wir von der UNO
deutlich fordern, ihre Ziele und Aufgaben zu
erläutern. Ich verstehe, dass ein Konflikt
an den Grenzen Europas nicht nötig ist. Und
ein Land, das mit Waffen, Neonazis und
Radikalem getränkt ist, ist nicht nötig.
Polen nimmt diese Ideologie nicht an – sie
haben die Bandera-Ideologie verboten. Das
ist ein harter Schlag, ein kalter
Wasserguss, der die Hitzköpfe der
ukrainischen Nationalisten abkühlen wird.
Ich denke, auch das übrige Europa wird die
Bandera-Bande nicht dulden. Heute Polen,
morgen Ungarn, übermorgen Rumänien. Sie
wissen, dass an den Grenzen Gangster stehen,
die ganz Europa anfüllen können. Für die
Weltgemeinschaft ist es einfacher, das
Regime Poroschenko auszuwechseln.
Warum Truppen stationieren, wenn man einfach
reden kann. Donezk kann mit Kiew reden. Wir
haben unsere gesetzlichen Forderungen, die
Ukraine wird natürlich ihre Forderungen
vorbringen. Dieses Gespräch kann Jahre
dauern, aber in der Perspektive kann es den
Krieg in der Form stoppen, die er jetzt hat
– in der heißen Phase. Und eine
Stationierung von Truppen kann diesen Krieg
ausweiten.
Frage: Eine Frage zur Präzisierung. Was
meinen Sie, ist möglicherweise das Fehlen
einer Anfrage an Sie und das Oberhaupt der
LVR ein politische Frage? Denn eine solche
Anfrage würde noch mehr Anerkennung der
Republiken bedeuten?
– Erstens, sie wollen das einfach nicht tun.
Zweitens, für die Ukraine wird das eine
absolute Niederlage sein – sich mit uns an
den Verhandlungstisch zu setzen. Sie haben
uns zu Terroristen erklärt und Verhandlungen
bedeuten, dass dies ein Bürgerkrieg ist.
Aber in der UNO gibt es vernünftig denkende
Menschen. Als 2014 in Kiew ein bewaffneter
Umsturz geschah, was dies echter
Landesverrat. Man kann sich unterschiedlich
zu Janukowitsch verhalten, aber er er war
der rechtmäßige Präsident. Und wegen
Landesverrats – das schwerste Verbrechen in
jedem Staat – wurde niemand bestraft. Die
Zivilgesellschaft hat den ungesetzlich
gewählten Poroschenko angenommen. Nach der
Verfassung der Ukraine müssen alle wählen.
Wenn die Ukraine deklariert, dass die Krim
ukrainisch ist, dass der Donbass ein Teil
der Ukraine ist, dann müssen die Wahlen auch
auf der Krim und bei uns stattfinden. Aber
weder die Krim noch wir sind noch Ukraine.
Und Wahlen gab es hier nicht. Deshalb sag
Dich von diesen Territorien los oder Du bist
ein unrechtmäßiger Präsident.
Quelle: http://av-zakharchenko.su/inner-article/Stati/Aleksandr-Zaharchenko-Obostrenie-pod-Gorlovkoj-ekzamen/
Übersetzung: Spendenaktion für Novorossia
09.Juni 2018 Ministerpräsidentder
Volksrepublik Donezk im Exklusiv-Interview:
OSZE hält Minsker Abkommen nicht ein
In einem Exklusiv-Interview mit RT Deutsch schildert der Ministerpräsident der Volksrepublik Donezk, Alexander Zakharchenko, dass die Volksrepublik bereits das fünfte Jahr im Kriegszustand lebt. Er habe aber Hoffnung, früher oder später "den gesamten Donbass befreien" und den Frieden herstellen zu können. Er kritisierte auch die UNO, die es ihm zufolge in keinem Land jemals geschafft hat, Frieden zu sichern. Außerdem bezeichnete Zakharchenko es als bedauernswert, dass nicht nur die Ukraine, sondern auch die OSZE gegen das Minsker Abkommen verstoße, indem die Organisation nicht beanstande, dass die Ukraine Gelände in der sogenannten Grauen Zone besetze.
31.August 2018
Heute
wurde Alexander
Wladimirowitsch Zakharchenko
ermordet.
So wie Motorola und Givi stand er als
wahrer Patriot der Neuen Weltordnung im
Wege!
Etwa 200.000 Menschen haben Batja am
02.September 2018 die letzte Ehre erwiesen.